Schlagwort-Archive: Strahlung

Nicht nur die AfD sollte einen Plan B haben

Am 8. Mai war ich – o Schreck! – bei der AfD in Berlin zu Gast. Unter dem Titel »Kernenergie – Die Medien und die Halbwahrheiten« hatte die AfD-Bundestagsfraktion, genauer: ihr Arbeitskreis Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, zu einer Fachveranstaltung eingeladen. Dr. Götz Ruprecht, Mitarbeiter des Arbeitskreises, hatte mich dazu im April kontaktiert. Wir waren uns schnell einig, dass ich einen Vortrag zum Thema Strahlung halten würde. Auf diesen Grundlagen aufbauend, könne anschließend Dr. Björn Peters Kernkraftunfälle und Atommüll beleuchten.

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Nachgerechnet: Ist der Super-GAU bezahlbar?

Bis zu 430 Mrd. Euro kostet ein Super-GAU laut FÖS-Studie.

Ein Super-GAU koste bis zu 430 Milliarden Euro und sei durch die bestehende Haftungs- und Deckungsvorsorge nicht abgedeckt, sagt eine kürzlich erschienene Studie. Selbst wenn die Summe stimmen sollte: Ist so etwas überhaupt bezahlbar? Eine Überschlagsrechnung zeigt: Ja, kein Problem.
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Fukushima: Leukämie durch Reaktorunfall unwahrscheinlich

Heute war ein schöner Tag für so manchen Anti-Atom-Bewegten, gab es doch endlich einen Leukämiefall durch das Reaktorunglück von Fukushima zu feiern. »Tokio bestätigt Krebserkrankung durch Fukushima«, jubelt etwa die Deutsche Welle und meint, daß Japans Regierung damit erstmals einen direkten Zusammenhang »eingesteht«. Fukushima: Leukämie durch Reaktorunfall unwahrscheinlich weiterlesen

Koichi Tanigawa: von Hiroshima nach Fukushima

»Zieh doch nach Fukushima!« Diesen Spruch höre ich gelegentlich von Atomkraftgegnern, die meinen, damit das ultimative Argument gefunden zu haben. Der Notfallmediziner Dr. Koichi Tanigawa hat genau das getan. Er zog von Hiroshima nach Fukushima, um dort zu helfen. Seine Beweggründe erläutert ein Beitrag im medizinischen Fachmagazin „The Lancet“.
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Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen

In einem Artikel mit dem Titel Bürgerforum »Wohin mit dem Atommüll?« berichtet Bloggerin Sylvia Bader-Giese über das gleichnamige Projekt. Per Zufallsprinzip wurden Bürger ausgewählt, um an drei Terminen im Februar und März in Lutherstadt Wittenberg unter professioneller Moderation ein Bürgergutachten zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle zu erstellen. Das Ergebnis ist kein umfangreicher Wälzer, sondern ein gut lesbarer 24-Seiter. Das Projekt stellt auch nicht irgendeine Leutebespaßung dar, sondern ist hochoffizieller Teil der hochoffiziellen Bürgerbeteiligung bei der hochoffiziellen Endlagersuche. Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen weiterlesen

Dreisatztricksereien – Oder: Die verlorenen Mädchen von Gorleben

Säugling (Quelle: Stupidedia)

In der vergangenen Woche fand der Artikel »Gestörtes Geschlechterverhältnis durch Atommüll« des österreichischen »Standard« besondere Aufmerksamkeit. Die Autorin Julia Herrnböck bezieht sich auf die Untersuchung »Verlorene Mädchen« des Biostatistikers Hagen Scherb. Er hat das Zahlenverhältnis zwischen lebendgeborenen Mädchen und Jungen untersucht. Gestört sei es, dieses Zahlenverhältnis, meint Scherb, und zwar im Umkreis von 40 km um das Transportbehälterlager Gorleben herum, in dem hochradioaktiver Atommüll zwischengelagert ist. Dreisatztricksereien – Oder: Die verlorenen Mädchen von Gorleben weiterlesen

Luftverschmutzung Hauptgrund für Krebs

Fossil befeuertes Kraftwerk Drax, North Yorkshire, England

Ein wichtiges Argument pro Kernkraft lieferte jetzt die Weltgesundheitsorganisation WHO: Luftverschmutzung ist ein Hauptgrund für Krebs. 2010 seien 220.000 Menschen an Lungenkrebs gestorben, der durch Luftverschmutzung ausgelöst wurde. Außer für Lungenkrebs sei Luftverschmutzung Ursache für weitere Krebsarten. Darüber berichtet beispielsweise das Handelsblatt.

Das ist keine wirkliche Überraschung, aber es ist gut, das nun offiziell festgestellt zu wissen. Bei der Abwägung zwischen Kernenergie und fossilen Kraftwerken ist das ein wesentlicher Aspekt, bei dem Kernkraft punktet. Es ist ja gerade die Angst vor Krebs durch Verstrahlung, die die Haltung vieler Menschen zur Kernenergie bestimmt. Nun wissen wir, daß Luftverschmutzung Krebs verursacht, bei Strahlung jedoch erst ab einer akuten Dosis von 100 Millisievert (mSv) ein Zusammenhang zu Krebs feststellbar ist – ein Wert, der bei der allgemeinen Bevölkerung in Fukushima nicht annähernd erreicht wurde. Von den noch viel zahlreicheren Todesfällen durch Atemwegs- und Herzerkrankungen durch Luftverschmutzung soll an dieser Stelle gar nicht die Rede sein.

In Deutschland haben wir energiewendebedingt einen Rückgang der Kernenergie auf 16 Prozent an der Stromerzeugung (2012). Der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung ist jedoch allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 52 Prozent angestiegen. Was der Gesundheit zuträglicher wäre, kann sich nun jeder selbst überlegen.

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300 Tonnen täglich – Wie gefährlich ist das Fukushima-Wasser?

Neulich hatte ich hier über 100 Tonnen sauberes Grundwasser geschrieben, die TEPCO, Betreiberfirma des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi, täglich ins Meer leiten möchte, aber nicht darf. Seit dem 7. August 2013 wissen wir, daß unabhängig davon jeden Tag 300 Tonnen radioaktives Wasser ins Meer fließen, wie etwa die englischsprachige Japan Times berichtet. Woher kommt dieses Wasser? Wieso wird es radioaktiv? Wie kann man verhindern, daß es ins Meer fließt? Und vor allem: Wie gefährlich ist das eigentlich? 300 Tonnen täglich – Wie gefährlich ist das Fukushima-Wasser? weiterlesen