Schlagwort-Archive: Schneller Reaktor

Chancen und Risiken der Kernenergie nüchtern abwägen

In der neuen Diskussion über die Kernenergie in Deutschland sollten wir Technik wieder faktenbasiert und emotionsfrei bewerten. Nur so lassen sich zweckmäßige und sinnvolle Entscheidungen treffen. – Eine Antwort auf die zahlreichen Reaktionen auf meinen Gastbeitrag in der ZEIT sowie auf die Gegenrede von Jochen Steinhilber, ebenfalls in der ZEIT.

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Neue Atomkraft? Ja bitte!

Die ZEIT brachte in ihrer Ausgabe vom 2019-10-02 einen Artikel von mir, in dem ich erläutere, wie wir mit Hilfe sogenannter Schneller Reaktoren den Atommüll loswerden – und zugleich auf Jahrhunderte und Jahrtausende hinaus CO2-armen Strom erzeugen können.

Während der Artikel zunächst hinter der Paywall steckte, ist er jetzt frei zugänglich: »Atomkraft, ja bitte! Wie bitte?«

Ich freue mich sehr, dass – ausgelöst durch den Klimawandel – endlich wieder eine neue Diskussion über die Kernenergie als äußerst CO2-arme Form der Stromerzeugung begonnen hat (Fernwärme, Prozesswärme und synthetische Kraftstoffe sind auch möglich), und ich hoffe, dass wir die überkommenen irrationalen Vorurteile und Ängste im Licht wissenschaftlicher Erkenntnisse endlich über Bord werfen können!

Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen

In einem Artikel mit dem Titel Bürgerforum »Wohin mit dem Atommüll?« berichtet Bloggerin Sylvia Bader-Giese über das gleichnamige Projekt. Per Zufallsprinzip wurden Bürger ausgewählt, um an drei Terminen im Februar und März in Lutherstadt Wittenberg unter professioneller Moderation ein Bürgergutachten zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle zu erstellen. Das Ergebnis ist kein umfangreicher Wälzer, sondern ein gut lesbarer 24-Seiter. Das Projekt stellt auch nicht irgendeine Leutebespaßung dar, sondern ist hochoffizieller Teil der hochoffiziellen Bürgerbeteiligung bei der hochoffiziellen Endlagersuche. Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen weiterlesen

Dual-Fluid-Reaktor: Ein später Sieg

Der Kern des Dual-Fluid-Reaktors (Quelle: Institut für Festkörper-Kernphysik)

Im Sommer 2013 machte der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) von sich reden. In der juristischen Auseinandersetzung mit den GreenTec Awards liegt nun ein neuer Beschluß des Kammergerichts Berlin vor. Dual-Fluid-Reaktor: Ein später Sieg weiterlesen

Uran ist alle? Ach wo!

Dendriten aus metallischem Uran (Quelle: Argonne National Laboratory)

»Uran ist alle«, behauptet Guido Körber (aka @TheBug0815) in einem Blogbeitrag vom 2014-01-03 und beruft sich dabei auf eine IAEA-Studie von 2001. Er wundert sich, wie man angesichts der Gefährdung von Versorgungssicherheit und Preisstablität noch Kernkraftneubauten angehen könne.

Körber irrt gleich in mehrfacher Hinsicht. Uran ist alle? Ach wo! weiterlesen

Reaktor BN-800 soll Plutonium vernichten

Blick in den Reaktorbehälter des BN-800 (Quelle: Atom Info)

Im russischen Kernkraftwerk Beloyarsk wird jetzt erstmals der Schnelle Reaktor BN-800 angefahren – ein Vorgang, der sich über längere Zeit hinziehen wird. Der BN-800 ist als Schneller Brenner ausgeführt und soll Plutonium aus russischen Kernwaffen vernichten.

Mehr zum BN-800 im Nuklearia-Blog in diesem Artikel von Dominic Wipplinger und mir:

Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren

Wohin mit dem Atommüll? Ab nach Erlangen!

Nein, das soll keine Aufforderung sein, euren Atommüll nach Erlangen zu bringen! Aber wer etwas über Atommüll lernen möchte, hat heute, am 10. September 2013, in Erlangen Gelegenheit dazu.

Ich referiere dort zum Thema »Wohin mit dem Atommüll?« und zwar ab 19:30 Uhr im Verein Dreycedern e.V., Altstädter Kirchenplatz 6. Veranstalter ist der Kreisverband Erlangen der Piratenpartei. Der Eintritt ist frei.

Für alle, die nicht dabei sein können, gibt es die Vortragspräsentation zum Herunterladen. Wohin mit dem Atommüll? Ab nach Erlangen! weiterlesen

Dual-Fluid-Reaktor: Der Streit geht in die nächste Runde

Wie berichtet, haben die Macher des Dual-Fluid-Reaktors, also das Institut für Festkörper-Kernphysik, eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den DFR für die Endrunde der GreenTec Awards nominiert. Nun gilt eine einstweilige Verfügung allerdings, wie der Name schon sagt, nur einstweilig, nämlich bis ein reguläres Gerichtsurteil in der Sache ergangen ist.

Gerichte sollten einem Verfahren Priorität einzuräumen, wenn eine einstweilige Verfügung erlassen wurde. Deshalb hat das Landgericht Berlin zügig einen ersten Verhandlungstermin angesetzt, und zwar den nächsten Mittwoch, 21. August, 13:00 Uhr – also vor der GreenTec-Gala am 30. August.

Ort der Verhandlung ist das Landgericht Berlin, Tegeler Weg 17–21, 10589 Berlin. Die Geschäftsführer der beiden Parteien müssen anwesend sein.

Es bleibt spannend!

Dual-Fluid-Reaktor intensiv

Aufzeichnung des Nuklearia-Mumbles

Viel Wirbel löste ein modernes Kernreaktordesign aus Deutschland aus: Das Publikum der GreenTec Awards wählte den Dual-Fluid-Reaktor per Online-Voting in die Endrunde; die Veranstalter scheuten nicht davor zurück, die Regeln zu ändern um den ungeliebten Sieger wieder rauszuwerfen.

Der Kern des Dual-Fluid-Reaktors (Quelle: Institut für Festkörper-Kernphysik)

Was hat es mit dem Dual-Fluid-Reaktor auf sich? Wie funktioniert er? Wie kann er Atommüll als Brennstoff nutzen und dadurch beseitigen? Wie kann er außer Strom auch Kraftstoff erzeugen? Wie sieht die wirtschaftliche Seite aus? Und natürlich: Wie steht es um die Sicherheit?

Drei Stunden lang waren die Macher des Dual-Fluid-Reaktors im Nuklearia-Mumbletreffen am 27. Juni 2013 zu Gast. Dr. Armin Huke, Dr. Götz Ruprecht, Dipl.-Ing. Stephan Gottlieb und Dipl.-Phys. Daniel Weißbach vom Institut für Festkörper-Kernphysik stellten den Reaktor vor und standen den Teilnehmern Rede und Antwort.

Herunterladen und anhören

Den Mitschnitt gibt es hier als MP3-Datei zum Herunterladen:

Zum Verständnis braucht man außerdem diese Präsentation:

Aber Vorsicht: Vortrag und Diskussion sind ziemlich physik- und techniklastig!


Nuklearia-Logo

Die Nuklearia ist eine kernenergiefreundliche Arbeitsgruppe innerhalb der Piratenpartei Deutschland.

Lügen durch Weglassen oder: Warum schweigt der Minister?

Ist es Lüge, wenn ich nicht die ganze Wahrheit sage? Ist es Unwahrheit, wenn ich nur über bestimmte Dinge spreche, andere aber unter den Tisch fallen lasse?

Lügen durch Weglassen: Beschränkung auf einen Teilausschnitt ändert die Bildaussage fundamental.

Wie das geht, zeigt das nebenstehende Bild aus dem Irakkrieg. Je nachdem, auf welchen Ausschnitt des Gesamtbildes ich mich beschränke, ist die Aussage eine völlig andere. Links bekomme ich den bösen Soldaten, der einen Wehrlosen mit der Waffe bedroht, rechts den guten Soldaten, der einem Hilflosen Wasser einflößt. Durch geschicktes Weglassen eines Teils der Wahrkeit lüge ich zwar nicht direkt, aber ich verzerre die Wirklichkeit auf eine Art und Weise, die ihr nicht entspricht und mit der ich die Einstellung des Betrachters gezielt manipulieren kann, hier: seine Haltung zum amerikanischen Militär.

Doch nicht nur Bildjournalisten können durch Weglassen lügen. Unser Bundesumweltministerium kann das auch. Lügen durch Weglassen oder: Warum schweigt der Minister? weiterlesen