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Dual-Fluid-Reaktor: Ein später Sieg

Der Kern des Dual-Fluid-Reaktors (Quelle: Institut für Festkörper-Kernphysik)

Im Sommer 2013 machte der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) von sich reden. In der juristischen Auseinandersetzung mit den GreenTec Awards liegt nun ein neuer Beschluß des Kammergerichts Berlin vor. Dual-Fluid-Reaktor: Ein später Sieg weiterlesen

Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?

»Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?«, fragt die Deutsche Welle (DW)

Dual-Fluid-Reaktor

Der Beitrag der DW beantwortet die Frage nicht selbst, sondern überläßt die Antwort dem Leser. Der bekommt dazu gut recherchierte Informationen über den Dual-Fluid-Reaktor (DFR) an die Hand. Darf Kernenergie umweltfreundlich sein? weiterlesen

Dual-Fluid-Reaktor: Der Streit geht in die nächste Runde

Wie berichtet, haben die Macher des Dual-Fluid-Reaktors, also das Institut für Festkörper-Kernphysik, eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den DFR für die Endrunde der GreenTec Awards nominiert. Nun gilt eine einstweilige Verfügung allerdings, wie der Name schon sagt, nur einstweilig, nämlich bis ein reguläres Gerichtsurteil in der Sache ergangen ist.

Gerichte sollten einem Verfahren Priorität einzuräumen, wenn eine einstweilige Verfügung erlassen wurde. Deshalb hat das Landgericht Berlin zügig einen ersten Verhandlungstermin angesetzt, und zwar den nächsten Mittwoch, 21. August, 13:00 Uhr – also vor der GreenTec-Gala am 30. August.

Ort der Verhandlung ist das Landgericht Berlin, Tegeler Weg 17–21, 10589 Berlin. Die Geschäftsführer der beiden Parteien müssen anwesend sein.

Es bleibt spannend!

GreenTec-Info zum DFR-Gerichtsbeschluß

Mir wurde heute anonym, aber vermutlich von einem Jury-Mitglied der GreenTec Awards, ein Text zugespielt, in dem die Veranstalter der GreenTec Awards, Sven Krüger und Marco Voigt, die Jury-Mitglieder über den Gerichtsbeschluß zum Dual-Fluid-Reaktor informieren. Für die Echtheit kann ich natürlich nicht bürgen, finde den Text aber in sich plausibel. Ich will ihn der interessierten Öffentlichkeit daher nicht vorenthalten. GreenTec-Info zum DFR-Gerichtsbeschluß weiterlesen

Injunction: Dual-Fluid Reactor Nominated For GreenTec Awards Nevertheless

Berlin Court of Appeal: Expulsion of Dual-Fluid Reactor from environmental competition was unlawful. GreenTec Awards have to undo denomination.

Excluding legal action from contests is common. Unusual, however, is changing the rules during an ongoing competition in order to prevent a popular – but annoying – candidate from progressing. Who does such a thing, may well end up at court, regardless of whether he had ruled out legal action or not.

The prestigious German environmental contest GreenTec Awards just had to learn this. A public online vote nominated the Dual-Fluid Reactor (DFR) for the final.

„The DFR exactly matches the GreenTec Awards‘ criteria,“ says Dr. Götz Ruprecht. He is one of the DFR’s inventors from the Institute for Solid-State Nuclear Physics (IFK) in Berlin. The reactor is environmentally friendly, sustainable and economical, he says. Without CO2 emissions and with minimal land use it can generate large amounts of cheap electricity and fuel. And it eliminates pollutants, namely the spent nuclear fuel of existing nuclear power plants. „The DFR belongs to the class of fast fission reactors and can therefore use this waste as fuel,“ the nuclear physicist explains. „With today’s conventional nuclear power plants this is not possible at all. However, the DFR can even do it in a particular efficient manner. “

But GreenTec Awards‘ organizers and jury did not join Ruprecht’s view. They could not imagine to have a nuclear reactor in the final round of their green competition. Therefore, they constructed a subsequent rule change and threw the DFR from the race. The public vote should no longer be valid. The jury’s decision should count solely.

However, the DFR’s expulsion from the GreenTec Awards was unlawful and must be undone, the Berlin Court of Appeal decided now (case 25 W 22/13). The court also allowed the DFR makers‘ application for an injunction. Greentec Communications GmbH must accept the results of the online voting, treat the DFR according to the original contest rules and allow it for the finals. Consequently, the jury must repeat its vote for the overall winner, taking into account the Dual-Fluid Reactor as a regular candidate. In addition, the IFK has the right to receive a movie about the DFR created by TV broadcaster ProSieben, one of the award’s media partners. As a nominee, the DFR must also receive an adequate presentation at the GreenTec Awards gala on August 30th in Berlin. The court’s decision is final; Greentec Communications must bear the judicial costs.

Detailed information about the Dual-Fluid Reactor can not only be found on its homepage, but also in the three-hour audio recording of the Nuklearia mumble meeting of June 27th 2013. However, it is all in German.

My blog post „How To Stash A Nuclear Reactor Away“ rose some internationally awareness for the GreenTec Awards farce. All other posts regarding this affair I know about are linked there.

Update

Einstweilige Verfügung: Dual-Fluid-Reaktor nun doch für GreenTec Awards nominiert

Berliner Kammergericht: Rauswurf des Dual-Fluid-Reaktors aus Umweltwettbewerb nicht rechtens. GreenTec Awards müssen Denominierung zurücknehmen.

Bei Wettbewerben ist es üblich, den Rechtsweg auszuschließen. Unüblich ist jedoch, die Regeln während des laufenden Wettbewerbs zu ändern, um einen mißliebigen Kandidaten am Weiterkommen zu hindern. Wer so etwas tut, kann durchaus vor dem Kadi landen, ganz egal, ob er den Rechtsweg ausgeschlossen hat oder nicht.

Das mußte gerade der renommierte Umweltpreis GreenTec Awards erfahren. Ein Online-Publikumsvotum nominierte den Dual-Fluid-Reaktor (DFR) des Berliner Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) für die Endrunde.

»Der DFR entspricht genau den Kriterien der GreenTec Awards«, schwärmt Dr. Götz Ruprecht vom IFK. Der Reaktor sei umweltfreundlich, nachhaltig und ökonomisch, indem er ohne CO2-Emissionen und bei geringstem Flächenverbrauch große Mengen preiswerten Strom und Kraftstoff erzeugt. Und er beseitige Schadstoffe, nämlich den Atommüll bestehender Kernkraftwerke. »Der DFR zählt zu den Schnellspaltreaktoren und kann diese Abfälle daher als Brennstoff nutzen«, erläutert der Kernphysiker. »Mit den heute üblichen Kernkraftwerken geht das überhaupt nicht. Der DFR aber macht es sogar noch auf eine besonders effiziente Weise.«

Veranstalter und Jury der GreenTec Awards mochten sich dieser Sichtweise jedoch nicht anschließen. Sie konnten sich ausgerechnet einen Kernreaktor in der Endrunde ihres grünen Wettbewerbs nicht vorstellen. Daher konstruierten sie eine nachträgliche Regeländerung und warfen den DFR aus dem Rennen. Das Publikumsvotum sollte nichts mehr gelten, sondern allein die Entscheidung der Jury.

Doch diese Denominierung müssen die GreenTec Awards wieder rückgängig machen, beschloß das Berliner Kammergericht in zweiter Instanz (Az. 25 W 22/13) und gab dem Antrag der DFR-Macher auf einstweilige Verfügung statt. Die Greentec Communications GmbH muß das Ergebnis der Online-Abstimmung hinnehmen, den DFR gemäß der ursprünglichen Wettbewerbsregeln behandeln und ihn für die Endrunde zulassen. Die Jury muß daher erneut über den Gesamtsieger abstimmen und den Dual-Fluid-Reaktor dabei als Kandidaten berücksichtigen. Außerdem hat der DFR das Recht auf einen Filmbeitrag durch ProSieben und auf eine angemessene Präsentation bei der GreenTec-Awards-Gala am 30. August. Der Beschluß ist unanfechtbar; Greentec Communications trägt die Kosten des Verfahrens.

Ausführliche Informationen über den Dual-Fluid-Reaktor finden sich nicht nur auf dessen Homepage, sondern auch in der dreistündigen Tonaufzeichnung des Nuklearia-Mumbletreffens vom 27. Juni 2013.

International bekannt wurde die Posse um die GreenTec Awards durch meinen Blogbeitrag „How To Stash A Nuclear Reactor Away“. Dort sind auch sämtliche anderen mir bekannten Beiträge zu dieser Affäre verlinkt.

Update

Macher des Dual-Fluid-Reaktors widerlegen Kritik

Nachdem der Dual-Fluid-Reaktor durch die Posse um die GreenTec-Awards eine gewisse Bekanntheit erlangte, veröffentlichte der Kernenergiebefürworter Holger Narrog auf seiner Homepage eine Kritik am DFR. Für die Antiatompiraten war das ein gefundenes Fressen, und sie übernahmen Narrog Kritik kritiklos in ihr Blog.

Hätten sich doch Narrog und Antiatompiraten vorher inhaltlich etwas besser mit dem DFR auseinandergesetzt! Hätten sie doch nur am Nuklearia-Mumbletreffen mit den DFR-Machern teilgenommen und Kritik und Fragen geäußert! Hätten die Antiatompiraten doch Narrogs Kritik nicht einfach kopiert, sondern sich über ihre Stichhaltigkeit selbst ein paar Gedanken gemacht!

Das Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) veröffentlichte heute als Gastbeitrag im Nuklearia-Blog eine ausführliche Stellungnahme zu Narrogs Kritik und widerlegt die einzelnen Punkte: