Jetzt offiziell: POET Technologies erreicht 100-Nanometer-Ziel

Erst gestern gab POET Technologies mit Ajit Manocha eine Knaller-Personalie bekannt. Heute legt das Unternehmen nach und verkündet nun auch offziell das Erreichen des 100-Nanometer-Ziels.

100 Nanometer

Bei diesem Ziel geht es darum, die Strukturgrößen der POET-Chips auf 100 Nanometer (nm) zu verringern. Zwar hatte POET-Cheftechniker Geoff Taylor das Erreichen dieses Ziels schon Anfang Juni in der Zeitschrift Compound Semiconductor bekanntgegeben – inklusive des Hinweises, daß weitere Verkleinerungen bis hinunter zu 15 oder 10 nm kein prinzipielles Problem seien. Doch die offzielle Bestätigung des Unternehmen blieb aus. Das verunsicherte einige Anleger und hielt den Aktienkurs im Zaum.

Durch die heutige Veröffentlichung macht POET Technologies Schluß mit der Verunsicherung!

Im Moment laufen Verhandlungen, die 100-nm-Technik bei einem Chiphersteller (»Foundry«) zum Einsatz zu bringen. Laut POET-Chef Peter Copetti sind für praktische Demonstrationen die technischen Möglichkeiten einer Foundry nötig, ebenso für die Validierung durch einen unabhängigen Dritten. Um welche Foundry es sich handelt, verrät die POET-Mitteilung nicht. Es dürfte aber wohl entweder BAE Systems oder GlobalFoundries sein. Zu letzterem bestehen ja nun durch Ajit Manocha besondere Beziehungen.

Gar nicht so teuer

Apropos Manocha: Gestern haben wir gelernt, daß er für seinen Eintritt zwei Millionen Aktienoptionen erhält. Die heutige POET-Mitteilung verrät Manochas Gehalt: $41.666,67 bekommt der Mann im Monat, also eine halbe Million im Jahr. Für die Kostenstruktur von POET Technologies ist das zwar eine Menge Holz, aber als CEO von GlobalFoundries dürfte Manocha erheblich mehr verdient haben.

An seiner neuen Aufgabe wird ihn also in erster Linie nicht das Geld reizen, sondern die spannende Aufgabe, mit POET die Halbleiterindustrie umzukrempeln. »POET ist die Technik der nächsten Generation. Sie verspricht der Halbleiterindustrie ein unglaubliches Potential«, sagt Manocha. »Ich freue mich darauf, Teil des POET-Teams zu sein, und speziell darauf, zusammen mit Peter Copetti Shareholder Value zu schaffen.«

Wer wissen will, was Manocha bei GlobalFoundries gemacht hat und wie er so tickt, sollte sich dieses CNBC-Interview mit Ajit Manocha aus dem Jahr 2012  anschauen! Man bekommt einen Eindruck davon, was für ein Kaliber sich POET Technologies da an Land gezogen hat!

NASDAQ-Listing

Ein Listing der POET-Aktie an der NASDAQ kündigt POET zwar nicht direkt an, weist aber mit vielen Worten darauf hin, die POET-Aktien bei der US-Börsenaufsicht SEC registriert zu haben, dort regelmäßig allerlei Dokumente zu veröffentlichen und den Transparenzverpflichtungen nachzukommen. Für ein Listing an einer »richtigen« US-Börse sind das unabdingbare Voraussetzungen. Ich tippe auf die NASDAQ, denn der Schritt zur NYSE dürfte noch zu groß sein. Na ja, vielleicht später!

Aktienkurs

Wie der Aktienkurs auf die heutige Nachricht reagiert, ist keine Überraschung: Er startete mit einem Gap bei 2,04 CAD, zog in der Spitze bis 2,24 CAD an und notiert zur Zeit bei 2,20 CAD. Und der Tag ist noch nicht zu Ende!


Bitte beachten Sie die Hinweise zu Risiken und zum Haftungsausschluß!

10 Kommentare zu „Jetzt offiziell: POET Technologies erreicht 100-Nanometer-Ziel“

  1. Lieber Herr Klute, als Poetaktionär und Mitleser bei Ihnen danke ich für die messerscharfe Übersetzung und auch für die leicht verständlich zum Ausdruck gebrachten Tatsachen – Sie haben den Blick für das Wesentliche! Würden Sie unserem Forum, siehe Webseite, mit beitreten wollen?

  2. 2 Millionen Aktienoptionen und ca. 40000 CAD Gehalt für einen Frührentner finde ich schon recht üppig und das alles ohne operatives Geschäft!
    Na da werden die die deutschen Lemminge wieder bluten müssen mit der nächsten Verwässerung!
    In dieser Disziplin ist Poet Weltmeister!
    Seit Jahren nur Ankündigungen, einen marktfähigen Chip wird es wohl nie geben!
    Gott segne euch….

  3. Oh oh, das war zu erwarten!!!!!
    Der neue Stock Option Plan.
    da werden sich die Aktionäre aber „freuen“….

    In addition to the usual matters to be presented at the AGM, including the appointment of auditors and election of directors, shareholders will be asked to consider an ordinary resolution to approve the Stock Option Plan (the “SOP”) as amended for 2014, an ordinary resolution to approve amendments to By-Law No. 1 (the “By-Law Amendment”), a special resolution authorizing, subject to regulatory approval, the consolidation of the Company shares on the basis of one new share for a maximum of every five pre-consolidation shares (the “Consolidation”), and an ordinary resolution to approve a Shareholders’ Rights Plan (the “SRP”).

    The SOP was amended to bring it in line with the current TSXV Policies, to increase the number of shares reserved (the “Fixed Number”) under the SOP to 31,925,000 and to change the form of Option Agreement. The new Fixed Number represents about 20% of the current issued and outstanding shares of the Company and a net increase of 5,450,000 from the 2013 SOP. An aggregate of 481,250 shares were issued pursuant to option exercises under the SOP since the last AGM held on June 21, 2013.

    http://www.poet-technologies.com/poet-technologies-mails-proxy-material/

  4. Cooper, was ist denn die Motivation deiner Hetze gegen POET? Allgemeines Gutmenschentum oder die hinterhältige Absicht, morgen früh billige POET-Aktie einzusacken, die deine Lemminge kopflos auf den Markt werfen?

    1. Ja, das frage ich mich in solchen Fällen auch immer. Warum interessiert sich jemand für eine Aktie, für die er sich doch angeblich gar nicht interessiert? Wenn ich eine Investitionsmöglichkeit nicht für aussichtsreich halte, verschwende ich daran keinen weiteren Gedanken, sondern nutze die gesparte Zeit lieber dazu, mich nach etwas Lukrativerem umschauen.

  5. Zu den Optionen: Das ist natürlich etwas, das Aktionären nicht schmeckt, weil es den eigenen Anteil am Unternehmen verwässert. Allerdings schmeckt es Aktionären ebensowenig, Managern und Mitarbeitern Gehälter zahlen zu müssen oder überhaupt irgendwelche Ausgaben zu haben.

    Andererseits muß aber jedes Unternehmen zusehen, sehr gute Mitarbeiter (und Chefs) zu gewinnen, zu behalten und zu motivieren. Spitzenkräfte sind im High-Tech-Umfeld aber rar, die Nachfrage übersteigt das Angebot, und Firmen konkurrieren um die besten Mitarbeiter. Aktienoptionen sind da ein bewährter Anreiz. Wenn das Engagement der Mitarbeiter dazu führt, den Unternehmenswert zu steigern, soll’s mir recht sein. Ich habe lieber einen kleineren Anteil an einem erfolgreichen Unternehmen als einen größeren Anteil an einer Firma, die scheitert oder vor sich hin krebst. Wichtig ist, daß die Steigerung der Marktkapitalisierung den Verwässerungseffekt überschreitet. Oder platt gesagt: daß der Aktienkurs steigt.

  6. Die Optionen interessieren mich weniger, die finde ich okay.

    Zur Aktienzusammenlegung: nach meinem Verständnis möchte das Management an die NASDAQ (auf Dauer) und den Aktienkurs über 10 Dollar halten (auch auf Dauer), um die amerikanischen Investoren anzusprechen. Ohne Aktiensplit könnte das für den Rest des Jahres schwierig werden (wir wissen ja, wie der Preis manipuliert wird). Bei 10 Dollar beträgt die Marktkapitalisierung immerhin schon 2 Mrd. bzw. mehr als 500 Prozent über dem aktuellen Kurs. Der Sprung muss erst mal geschafft werden!

    Warten wir ab. Das Management wird wissen: haben sie bis zur AGM nichts „geliefert“, geht es ihnen ans Leder. 😉

  7. Ha, noch ein Gedanke: Dem Management blieb doch gar nichts anderes übrig, als 5:1 vorzuschlagen. Bei 2:1 wäre klar gewesen, von welchem Kurs sie in ein paar Wochen ausgingen. 🙂

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