Von Harald Lesch etwas über Kernenergie lernen, womöglich gar über moderne Reaktorkonzepte wie Thorium-Flüssigsalzreaktoren? Wer das probiert, läuft das Risiko, haarsträubendem Unsinn aufzusitzen.
Der aus dem Fernsehen bekannte Harald Lesch ist laut Wikipedia ein deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Hochschullehrer, nämlich Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.
In seinem YouTube-Kanal »Terra X Lesch & Co« veröffentlichte er heute einen achtminütigen Videobeitrag zum Thema »Atomkraft ohne Risiko? Der Flüssigsalzreaktor«.
Harald Lesch erklärt die atomare Welt. – Quelle: YouTube, Terra X Lesch & Co
Wer nun aber glaubt, dort risikolos etwas über Thorium-Flüssigsalzreaktoren zu erfahren, wird getäuscht. Wer Lesch glaubt, geht das Risiko ein, für dumm verkauft zu werden, ohne es zu merken.
Lesch mag Physik-Professor sein, aber Kernphysik und Kerntechnik zählen offenbar nicht zu seinen Stärken. Er verfügt gewiß über ein nukleares Halbwissen, kennt sich aber nicht wirklich aus und erzählt vieles, das schlicht und ergreifend falsch ist.
Hier drei Beispiele aus dem oben genannten Video:
- Ja, in Hamm-Uentrop hat man einen Thorium-Reaktor gebaut. Das war allerdings kein Thorium-Flüssigsalzreaktor, wie Lesch behauptet, sondern der Thorium-Hochtemperaturreaktor THTR-300. Bei diesem sogenannten Kugelhaufenreaktor befand sich der Kernbrennstoff in tennisballgroßen Kugeln. Dieses Reaktorkonzept hat Deutschland nach dem Tschernobyl-Unglück aufgegeben. China hat es aufgegriffen und errichtet gerade im Kernkraftwerk Shidaowan in Shandong eine 210-Megawatt-Anlage, die 2018 in Betrieb gehen soll. Beim Kugelhaufenreaktor kann es übrigens zu keiner Kernschmelze kommen, wie Versuche 1967 und 1979 am AVR Jülich im Experiment bestätigten.
- Nein, Harald Lesch, der Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm war kein Schneller Brüter, auch wenn Sie das behaupten. Einen Schnellen Brüter, nämlich den SNR-300, hatte Deutschland zwar ebenfalls gebaut, aber nicht in Hamm, sondern in Kalkar. Na gut, das war ungefähr zur gleichen Zeit, und Hamm wie Kalkar liegen beide in Nordrhein-Westfalen. Klar, da kann man schon mal durcheinanderkommen, auch wenn die Reaktorkonzepte völlig unterschiedlich sind. Übrigens eignet sich ein Schneller Brüter – genauer: ein Schneller Reaktor – sehr wohl dazu, den langlebigen, hochradioaktiven Atommüll zu verwerten und Strom daraus zu machen. Russland zeigt ganz praktisch, wie das geht, nachzulesen in »Strom aus Atommüll: Schneller Reaktor BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrieb«.
- Lesch erklärt die Selbstregulierung eines Thorium-Flüssigsalzreaktors: Wenn der Reaktor zu heiß wird, geht die Reaktivität zurück, und er kühlt sich selbst wieder ab. Das ist völlig richtig. Allerdings macht das, anders als Lesch behauptet, jeder herkömmliche Kernreaktor ganz genauso. Nein, er explodiert nicht, wenn er zu heiß wird, wie Lesch glaubt – Stichwort: negativer Reaktivitätskoeffizient. Eine Ausnahme ist lediglich der russische RBMK-Reaktor (Tschernobyl-Typ), von dem leider noch 11 Blöcke laufen.
Es ist erschütternd, daß Harald Lesch grundlegenden Dinge nicht weiß – oder nicht wissen will – und derart haarsträubenden Unfug verbreitet. Was sich daraus für seine »naturphilosophischen« Schlußfolgerungen ergibt, dürfte klar sein: »Ex falso quodlibet«, wie der Lateiner sagt. Aus Falschem folgt Beliebiges.
Bravo! Ich weiss es sehr zu schätzen wenn man gegen Lesch antritt. Der Mann mag ja durchaus etwas von Astrophysik und verwandten Gebieten verstehen, aber seine Auftritte sind manchmal etwas gar selbstbewusst um es einmal sehr vorsichtig zu formulieren. Und offenbar scheint ihm sein intellektuelles Standing in der akademischen Hackordnung so in den Kopf gestiegen zu sein, dass er sich eine sich auch auf Nukleartechnologien erstreckende Generalkompetenz anmasst, die er schlicht nicht hat. Leider schwimmt er einfach mit dem „grün-etablierten Mainstream“ mit, statt sich eine eigene, unabhängige Meinung zu leisten und diese dann gerade auch vermittels seines Standings kraftvoll zu artikulieren. Sehr schade!
Dafür wird er als Sprecher auf den Parteitag der Grünen eingeladen. Ist ja auch was.
Ich weiss nicht. Nachdem ich dieses Video gesehen habe und wie überzeugt er die Halbwahrheiten herunterjubelt wie der Pfarrer in der Kirche, er hat dadurch für mich komplett an Glaubwürdigkeit verloren. Damit auch seine Videos die ich früher immer ganz gerne mal angesehen habe. Klar, Inkompetenz und Konspiration sind immer schwierig zu unterscheiden, allerdings macht weder Inkompetent noch Konspiration jemanden wirklich vertrauenserweckender. Das das gerade zu in die Meinung der ganzen Anti-AKW Spinner passt deckt sich mit früheren Halbwahrheitsvideos der ö.R. Sender und daher tippe ich nicht auf Inkompetenz sondern geziehlte Falschinformation. Da soll nochmal einer was (von den ö.R) gegen Fake News sagen.
Dabei macht er sich noch nicht einmal die Mühe, eine in sich schlüssige Verschwörungstheorie und schwierig anzugreifende aufzustellen. Nein, er macht krasse Falschaussagen, die superleicht zu widerlegen sind – und kommt damit durch, weil die Mehrheit seiner Zuschauer es nicht merkt!
Dieses Wissenschaftliche Falsche Video ist JA schon fast eine Parodie gegen sich selbst und ganzen Anti-AKW-Bewegungen !!!! Wenigstens Befürwortet der Type, Noch Die KernFusionsEnergie-Forschung noch, so weit ich, es weiss Oder Ander auch schon bei der Fusionsenergie-Forschung auch seine Meinung umgedrehnt ??!!!
Der „frühe“ Lesch ist lange vorbei. Es rätseln viele, was ihn „gedreht“ hat. Bei EIKE bildete sich schon ein „Fanclub“, der speziell seine Klima-Aussagen regelmäßig zurecht rückt.
Zwei Minuten Lesch am frühen Morgen und man kann „energiegeladen“ das Tagwerk beginnen:
Ideologie pur!
Nun, der Klimawandel ist wirklich ein ernstes Problem, und Landwirtschaft ist beim Naturverbrauch ganz oben mit dabei. Umso idiotischer sind natürlich Energiepflanzen, die das Landwirtschaftsproblem noch verschärfen.
Mit technikfeindlichkeit wird man diese Probleme nicht lösen. Und es ist schon erstaunlich wie der verteufelte Technikglaube durch Wunderglaube ersetzt wird, wenn es um Fortschritte bei Speichertechnologien für Wind&Sonnenenergie geht.
Lieber Rainer Klute,
vielen Dank für diese Information.Woher soll ich als normaler Zuschauer die Möglichkeit hernehmen, die Aussagen von Lesch zu hinterfragen?
Ich bin erschüttert. Für mich war Lesch immer ein fachkompetenter Informator. Mit geschliffener Sprache und einer gewinnenden Ausstrahlung zelebriert er seine Sendung. Das hat mich immer begeistert.
Kann es sein, dass er von diesem Wissensgebiet so wenig weiß, dass er selber ein Opfer falscher Quellen ist. Wenn die Sendung nicht fachlich lektoriert wird, dann kommt eben derartiger Unfug heraus.
Könnten Sie ihn nicht mit seinen Falschinformationen ruhig und sachlich, wie hier geschehen konfrontieren?
Mich würde seine Reaktion darauf interessieren. Darauf würde ich dann mein Urteil über ihn stützen.
Herzlich, Paul
Harald Lesch dürfte über meinen Beitrag informiert sein. Ob und wie er darauf antwortet, liegt an ihm.
Wenn er antwortet, wäre ich für eine Information dankbar.
Herzlich, Paul
Zitat:“Kann es sein, dass er von diesem Wissensgebiet so wenig weiß, dass er selber ein Opfer falscher Quellen ist.“
Dies glaube ich nicht. Ein Besuch im nahegelegenen Deutschen Museum hätte ihn über den Irrtum bezüglich de THTR aufgeklärt.
@Cargo,
EIKE als Kronzeugen gegen irgendwas anzuführen ist ja wohl ein Witz – ganz egal, was Lesch jemals über das Klima gesagt haben soll …
Hallo,
in Fukushima fanden doch Wasserstoffexplosionen statt, nachdem die Kühlung ausgefallen ist. Dort hat das doch mit der „Selbstregulation“ scheinbar nicht funktioniert, oder?
Doch.
Was Lesch meint, ist etwas anderes, nämlich eine sogenannte Leistungsexkursion, wie sie in Tschernobyl passiert ist. Dabei führt eine Temperaturerhöhung im Reaktorkern zu mehr Kernspaltungen pro Sekunde als vorher, das heißt: Die Reaktivität steigt – und damit die Temperatur. Dadurch wiederum steigt die Reaktivität usw.: BUMM.
Das machen handelsübliche Kernreaktoren – Stichwort Selbstregulierung – aber genau anders herum: Eine steigende Temperatur bewirkt eine abnehmende Reaktivität. Also alles gut. Nicht nur bei Thorium-Flüssigsalzreaktoren, sondern bei allen Leistungsreaktoren.
In Fukushima waren die Kettenreaktionen nach dem Erdbeben durch automatische Schnellabschaltungen der Reaktoren längst zum Erliegen gekommen. Der radioaktive Zerfall der Spaltprodukte führte aber weiterhin zu einer Wärmeentwicklung. Diese Wärme ließ sich durch den Stromausfall nicht abführen, was letztlich zur Freisetzung von Wasserstoff führte. Dieses sammelte sich außerhalb von Reaktor und Sicherheitsbehälter (Containment) in den oberen Bereichen der Reaktorgebäude und explodierte dort in einer Knallgasexplosionen.
Lesch sagt, dass es bei allen derzeitig betriebenen Kernkraftwerken so ist, dass sie, wenn sie zu heiß werden, explodieren. Ach wenn er sich hier auf die Leistungsexkursion beziehen sollte und er in diesem Punkt unrecht hat: im Ergebnis hat er recht. Auch wenn ein Reaktor „abgeschaltet“ ist, muss weiterhin die Wärme abgeführt werden, sonst kommt es zur Katastrophe. Dein Satz „Nein, er explodiert nicht, wenn er zu heiß wird“ halte ich daher auch für irreführend.
Klar, die Wärme muß abgeführt werden, keine Frage. Aber zwischen Nachzerfallswärme und Leistungsexkursion besteht schon ein gewaltiger Unterschied! Die Nachzerfallswärme nimmt ja exponentiell ab, während es bei einer Leistungsexkursion zu einem exponentiellen Temperaturanstieg kommt. Das ist also nicht einmal annähernd dasselbe.
Wie bei fehlender Wärmeabfuhr der genaue Unfallverlauf aussieht und ob es gar zu einer Katastrophe kommt, hängt von den Umständen ab. Bei modernen Reaktoren ist eine Kernschmelze sogar ein Auslegungsstörfall.
Pauschal zu sagen das ein zu heißer Reaktor explodiert ist an sich schon falsch. Sehen Sie sich dazu die veröffentlichen Unterlagen und das sicherheitskonzept zum lftr an
Herr Lesch redet lang und breit von der Selbstregulierung der Reaktivität und tut so als wäre dies eine einzigartige Eigenschaft von Flüssigsalzreaktoren.
In Wirklichkeit braucht man dazu einen negativen Temperaturkoeffizienten, was jeder Reaktor hat, selbst der RBMK in Tschernobyl. Der hatte zwar einen positiven Dampfblasenkoeffizienten, und erzeugte direkt Dampf in den Druckrohren, aber durch andere Effekte (vor allem Dopplerverbreiterung) war der gesamte Temperaturkoeffizient doch negativ. Reaktoren, die man ständig aktiv nachregulieren muss, damit sie nicht durchgehen, gibt es nur in der Phantasie von Atomkraftgegnern.
Der positive Dampfblasenkoeffizient ist natürlich trotzdem eine Gefahrenquelle im Fall eines Leitungsbruchs mit schnellem Druckabfall. Dann muss die automatische Schnellabschaltung sofort eingreifen.
Der Tschernobyl-Reaktor hatte zusätzlich den fatalen Konstruktionsmangel, dass unter sehr ungewöhnlichen Betriebsbedingungen (minimal-Leistung, voll ausgefahrenen Steuerstäbe und starke Xenon-Vergiftung) die Schnellabschaltung zunächst den gegenteiligen Effekt hatte. Die Leistungsexkursion führte dann zum Bruch der Druckröhren und einem weiteren Anstieg der Reaktivität dur den positiven Dampblasen-Koeffizient.
Der Rest ist Geschichte, und die schon Todgeglaubte Kohleindustrie konnte wieder Mut fassen.
Die Frage ist doch viel eher, welche Art von Explosion das Problem ist? Man muss hier alle Unfälle völlig separat betrachten. Fukushima war eine Knallgasreaktion. Das ist längst nicht so fatal wie Tschernobyl.
Das es bessere Konzepte gibt, als die jetzigen Reaktoren streitet niemand ab. Aber zu sagen „wir wollen, brauchen oder dürfen keine AKW bauen und keine Forschung betreiben“ – das ist wie als wenn du das ABS oder Airbags verhindert hättest, nur weil Leute in trabbis verunglückt sind. Von einem Physiker erwarte ich einfach das er – besonders im Zusammenhang mit AKWs- konkret genug ist und eine Nukleare Explosion von einer Wasserstoffexplosion unterscheiden kann. Macht man natürlich nicht wenn man die Leute noch weiter abschrecken will, weil die Braunkohlelobby höchstwarscheinlin (Annahme von mir) sonst kein Geld mehr hat unser System zu schmieren.
Ganz davon ab. Eine Risikobetrachtung ist ja schön und gut. Ich bevorzuge aber immer eine für und wieder Betrachtungsweise. Was ist denn wenn wir nicht Atomkraft machen? Mit wir meine ich nicht uns paar Deutsche, sondern die 3/5 Bevölkerung die gerade dabei ist erstmal Strom zu bekommen. Was passiert denn wenn die Kohle und Gas verbrennen? Oder Holz? Das ist doch die Alternative die man mal ansprechen muss. Wir fallen jetzt bereits jedes Jahr 30 Jahre an CO2 Überproduktion zurück. Es gibt keine Alternativen, denn die bald 10 Milliarden Menschen die wir sein werden benötigen Wasser und Essen… Das Wasser das mit Strom aufbereitet und gepumpt wird und essen das in Stromgetriebenen Gewächshäusern wachsen muss, weill es gar nicht genug Ackerflächen gibt um alle Menschen zu versorgen. Zusätzlich noch Düngerproduktion. Klar wenn man arrogant genug ist anzunehmen das es einen ja nicht treffen kann – denn wir sind ja in Deutschland… Einen kleinen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der letzten 20 jahre und man versteht schnell wohin es geht… Man kann sich natürlich auch hinstellen und wie ein kleines Kind zu allem was man nicht versteht „das will ich aber nicht“ sagen. Bringen wird das aber letztendlich wenig.
Hallo Rainer,
da ich selber aus Hamm komme und bis nach Uentrop quasi hinspucken könnte, hatte ich schon aus Ökonomischen Gesichtspunkten mit dem THTR-300 und den politischen Begebenheiten dazu auseinandergesetzt, lange bevor ich mich mit der Technologie Kernenergie befasst hatte oder den SNR-300 und den diesbezüglichen politischen Sachverhalt kannte.
Denn in der Wirklichkeit hatten die in beiden Fällen selben und rein opportunistischen politischen Entscheidungen, überhaupt nichts mit irgendwelchen tatsächlichen Sicherheitsrelevanten Technischen bedenken zu tun.
Was ich damit sagen möchte ist, das Harald Leschs defizit trotz seiner vorweisbaren Qualifikationen und Erfahrungen, vor allem seine politische Inkompetenz ist. Deswegen tritt ein Harald Lesch auch mit einer klar Anti-kapitalistischen Haltung bei einem Parteitag der B90’DieGrünen auf, um das Finanzkapital als die subjektive Böse Masse einer kollektiven Bedrohung – genau so wie die Anti-Atomkraft-Bewegung bei der Kernenergie – darzustellen und zum eigentlichen Problem allen Übels des anthropogenen Klimawandel, für die Menschenheit zu erklären. Harald Lesch sein Motiv oder besser gesagt Problem ist also die selbe Gegenkulturelle sozialistische Ideologie, welche ihre eigene heuchlerische doppelständige Bigotterie nicht erkennen will oder möglicherweise garnicht erkennen kann. Das wirklich gefährliche an jeder Sozialistischen Ideologie ist, das diese egal ob Religiöser-, Nationalsozialer-, Nationalkommunistischer- oder Grün-Linksliberaler/Sozialliberaler Sozialismus, immer auch das Lösungsprinzip Faschismus als jede Form der Entmenschlichung mit sich bringt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenbild#Entmenschlichung
Denn der unwiederlegbare Fakt ist nunmal, das es absolut keinen unterschied macht ob der Südamerikanische Regenwald für den „Kapitalistisch Bösen“ Tierfutter Soja-anbau oder der Indonesische Regenwald für den „CO2 bewussten Guten“ Biokraftstoff Plamöl-anbau abgerodet wird. Beides setzt Umweltzerstörenderweise die Klimatechnisch wichtigsten Biomassen-CO2-Speicher frei und führt in seiner Folge zu einer massiven Erhöhung der – im Treibhauspotential 20- bis 30-fach potenteren – anthropogenen Methan Emissionen. Das müsste meiner kompeten Auffassung nach, einem Harald Lesch von der logischen Vernunft her, unabhängig von seiner Kernenergietechnologischen kompetenz, eigentlich schon im Grunde bewusst sein.
Es ist also nur „Paradoxa Weise“ erschütternd, richtig Rainer? Nun das Analysieren, sprich konstruktive Auseinandersetzten, von Paradoxien führt normalerweise zu einem tieferen Verständnis in der Sache. Du, Ich und bestimmt auch Harald Lesch, sind doch an sich Wissensbegeisterte Menschen oder nicht? Das Harald Lesch etwas nicht wissen will, weil er es offensichtlich nicht weiß, kann unmöglich nicht der Sachverhalt sein, weil er nicht Wissen kann was er wissen will, wenn er es garnicht erst weiß. Diese Kausalattribuierung kann man also getrost ausschließen.
Die Ursache seines vorsätzlich inkompetenten Handelns muss also eine andere sein und ich bin der Meinung diese ist das Dunning-Kruger Syndrom.
http://blog.drosteeffekt.de/dunning-kruger-effekt-so-lasst-sich-inkompetenz-bandigen/
mfg
Die Projektion der wirklichen Probleme durch CO2 und Schadstoffe aus der Nutzung von fossilen Energien auf den furchbaren Atommüll ist natürlich offizielle Staatsdoktrin. So auch in der Präambel des Endlagerberichts:
https://www.endlagerbericht.de/en/consultation/11468
Kritische Kommentare blieben natürlich unbeachtet und sind in der statistischen Auswertung für die vielbeschäftigten Weltretter der Kommission unter den Tisch gekehrt worden.
Noch ein Klassiker: „Wenn radioaktive Abfälle, egal wie radioaktiv sie sind, in die Hände von Übelmännern fallen, Terroristen und so weiter, dann möchte man sich nicht vorstellen, was damit angestellt werden kann.“
Klar, Radioaktivität ist so übel, da kommt es auf die Dosis überhaupt nicht an. Schon allein die Vorstellung macht mich ganz krank.
Wenn aber Tepichmesser in die Hände von Terroristen fallen…
Und dann natürlich zum Schluss „Was machen wir eigentlich in Kernkraftwerk? Wir setzen die stärkste Kraft das Universums ein, um Wasser heiss zu machen. Ich denke, wir könnten was besseres machen.“ Ja natürlich, Herr Leschner, da nehmen wir doch lieber Braunkohle, um „Wasser heiss zu machen.“
Die Erklärung des Prinzips des Brennstoff-Erbrütens im Thorium-Reaktor is auch ziemlich hahnebüchen. Vielleicht hatte er die Auflage, das ganze ohne die Worte „Spaltbar“ und „Kettenreaktion“ zu schaffen.
Niemand würde U235 als starke Neutronenquelle bezeichnen, denn es neigt nicht zur Spontanspaltung. Auch Spaltbarkeit und Halbwertszeit nichts miteinander zu tun. Dass Thorium nicht direkt verwendet werden kann, liegt nicht, wie Herr Leschner behauptet, daran, dass es zu langsam zerfällt, sondern daran, dass es nicht leicht spaltbar ist.
Auch ist die Hauptquelle der Energie im Betrieb des Reaktors die Spaltung (Tabuwort) und nicht der Zerfall. Auch in dier Grafik is von Spaltung nichts zu sehen.
Alles in allem, wirres Zeugs und in keiner Weise erhellend. Aber verdummung der Bevölkerung ist ja Programm.
Danke für die Info, Herr Klute!
Wenn es einen Fan-Club gibt, warum beschäftigt der sich nicht auch mal mit dem „Astrophysiker“? mfG!
Ich mag nicht viel über Atomenergie und über die folgende Aussagen von Lesch verstehen, aber die Angst vor einer unkontrollierten Lagerung der Atomabfälle kann mir keiner geben. Wenn es jemanden gibt, der mir versichern kann, dass die Atommüllabfälle für die nächsten 100.000 Jahre sicher sind, dann bin ich dankbar.
Hallo Stefan,
das will ich gerne versuchen. Quatsch mich einfach mal sonntags nach dem Gottesdienst an, dann reden wir darüber.
Schöne Grüße
Rainer
Hallo Stefan,
genau das ist ja der Kern des Problems. Wieso Endlagern, wenn es noch zu 95% der Energie enthält? Alleine mit den abgenutzten Brennstäben könnten wir die Welt tausend Jahre mit Strom versorgen. Ohne Uranminen etc
Flüssigsalzreaktor und „Abfall“: https://www.youtube.com/watch?v=Q3EGOL4J6yI
Nuklearer Abfall – wieso es kein Abfall ist: https://www.youtube.com/watch?v=rv-mFSoZOkE&t=781s
Das schlimme ist das man im Fernsehen immer wieder diese Fässer sieht die da in den Salzstock geworfen werden. Das sind keine Abgebrannten Brennstäbe soviel ich weiss, das sind zB die Schutzanzüge von AKW mitarbeitern etc drin. (Hat mir mal jemand gesagt, hab keine Belege gefunden)
Abgebrannte Brennstäbe müssen viel sicherer in Kastoren gelagert werden. Aber die sollte man nicht lagern sondern sie das in Russland gemacht wird aufbereitet und in AKWs zu günstigem Strom gemacht.
Ja, in der Asse wurden schwach- und mittelaktive Abfälle eingelagert. https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Einlagerungsinventar
Wir könnten dieses Thema noch so logisch und mit gutem Menschenverstand behandeln, wenn der Verstand einiger Leute jedoch ausschließlich profitorientiert arbeitet, werden wir nichts ändern können. Denn genau darum geht es. Jede neue mögliche Energiegewinnung die die Profite der bestehenden bedroht wird bekämpft, vernichtet, in Schubladen auf Nimmerwiedersehen deponiert und schlecht geredet. Und beim schlechtreden (manipulieren der Menschen und falsche Rechtfertigungen für bestehende Energiegewinnung zu verbreiten) kommen eben solche Leute ins Spiel wie der Herr Lesch. Ein bekanntes Gesicht glaubt der Gutgläubige eben. Die gesamten Mainstream-Medien arbeiten nach diesem Prinzip. Du könntest, nehmen wir mal an es ginge, freie Energie erfinden. Du wärst entweder tot oder von einem großen Manipulationsmechanismus zumindest mundtot gemacht. Die Masse lässt sich immer darauf ein sich manipulieren zu lassen. Das hat aber schon immer funktioniert, seit der Zeit der Industrialisierung. Ohne dies und einer wirklich freien Wissenschaft wären wir bereits viel, viel weiter im Punkt kostengünstiger Energie und weiteren Dingen, da bin ich mir sehr, sehr sicher. Ich bin zwar nur Biowissenschaftlerin aber meine Augen sind offen und mein Verstand arbeitet unabhängig.
»Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit; aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht.« (Abraham Lincoln)
In der Kernenergie sieht man das recht gut: Während die Grünideologen es zur Zeit noch schaffen, die Menschen in den deutschsprachigen Ländern zum Narren zu halten und zu einem gewissen Grad auch in den übrigen westlichen Ländern, entwickeln Rußland, China und Indien die Kernenergie kräftig weiter, außerdem zahlreiche Nuklear-Startups in aller Welt, die auf fortschrittliche Kernenergie setzen, darunter auch die ach so schlimmen Schnellen Reaktoren. Deutschland hingegen wird noch eine Weile brauchen, um seine Technikfeindlichkeit zu überwinden. Künftige Stromengpässe könnten dabei helfen.
Ich habe Lesch und der ZDF-Redaktion gleich nach Erscheinen des unsäglichen Beitrags eine entsprechende Berichtigung geschickt und die Falschaussagen zu Hamm-Uentrop, zum schnellen Brüter und zu den negativen Reaktivitätskoeffizienten beanstandet. Eine Antwort blieb bislang aus.
Hallo Herr Aste,
es würde mich interessieren wenn das ZDF antwortet und was.
Wollen Sie die Antwort nicht anmahnen.
Ich bin entsetzt, weil Lesch zu meinen Lieblingssendungen gehörte. Wenn ich diese Sendung gesehen hätte, hätte ich den Murks sicherlich nicht einmal bemerkt, weil ich absoluter Laie auf diesem Gebiet bin.
Und ich hielt diesen Mann für zuverlässig seriös. Jetzt antwortet er nicht einmal. Der hat jedenfalls bei mir versch…
Herzlich, Paul
Das Original-Video ist offenbar zurückgenommen worden (zumindest bei YouTube) und es gibt ein neues mit einer Korrektur von Lesch persönlich, allerdings nur zur Klassifizierung als Schnellen Brüter.
Danke für den Hinweis! Dann scheint inhaltliche Kritik ja doch (etwas) zu fruchten!
Hallo an R. Klute und Stefan Raillon ,
Wenn Ihr Euch nach dem Gottesdienst treffen wollt, gehe ich davon aus dass Ihr an Gott glaubt.Vielleicht hilft der Liebe Gott euch bei dem derzeitigen und zukünftigen Atommüll !
Das Harald Lesch einige Fehler bei seinem Video hatte, disqualifiziert aber nicht die ganze Person mit seiner Arbeit.
Da macht Ihr euch meiner Meinung nach etwas zu leicht, denn ich habe den Eindruck das Ihr euch über die Arbeit von Herrn Weinberg zum Flüssigsalzreaktor ( Thoriumreaktor ) auch nicht so ganz genau informiert habt. Leider sind die Leute mit dem Grundlagenwissen fast alle verstorben, und unsere jungen Topwissenschaftler haben nicht automatisch mehr Wissen , eher vielleicht weniger.
Um den derzeitigen Atommüll zu verringern, sollte man doch zumindest das für und wieder fachlich überprüfen, um diesem Reaktortyp eine Chance zu geben, um eben kein waffenfähiges plutonium als Abfall zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen M. Burchert
Ich denke, Harald Lesch sollte lieber einfach bei seinem eigenen Fachgebiet bleiben und daraus den Leuten Wissen vermitteln. Was er in dem von mir diskutierten Video sagt, macht klar: Kernenergie gehört nicht zu seinem Fachgebiet.
Mag ja stimmen, aber was soll er machen, wenn er von seinen Zuschauern gefragt wird? Es streift sein Gebiet und daher gibt es eine Erwartungshaltung seitens seiner Zuschauer und die zu ignorieren oder zu sagen „Tut mir leid, hab eigentlich keine Ahnung“ ist wohl nicht so einfach.
Vermutlich ist es gar nicht so einfach, zuzugeben, daß man von einem bestimmten Thema keine oder nur wenig Ahnung hat. Als ob das eine Schande wäre! Niemand außer Gott kann alles über alles wissen!
Und man sollte sich selbst und seine Kenntnisse zu diesem Thema wenigstens grob realistisch einschätzen können. Das ist aber ebenfalls nicht so einfach, besonders, wenn man Fachmann beim Thema A ist. Dann ist die Gefahr groß, zu glauben, man sei auch beim Thema B Experte.
Da fällt mir doch spontan Jürgen Döschner vom WDR ein, der sowohl Atom- als auch Fracking- als auch Regenerative-Energien- als auch Erdöl/Erdgas- als auch…. kurz und gut: Experte für alles mögliche ist.
Leider.
Wem soll man nun glauben, das ist die Frage.
Mir ist es völlig egal ob ein Reaktor schnell brütet oder nicht in Klein Tupfingen sondern in Groß Grogos steht. Wichtig ist mir, das er sicher ist und kein radioaktiven Müll produziert, nicht durch Geld- oder Machtgier an Sicherheit verliert.
Also die erste Frage, kann der beschriebene Reaktor nun Müll erzeugen oder nicht.
Ich glaube eher, dass alles was mit Radioaktivitäte zu tun hat, immer und ewig radioaktiv sein wird und entsprechenden Müll hinterläst.
Zweite Frage, wenn hoch radioaktiver Müll doch zu verwerten ist wie oben beschrieben, warum macht man das denn nicht?
Schätze das würde wohl verschiedenen Einrichtungen, das große Geldgeschäft vermiesen.
Wenn jemand in grundlegenden und leicht nachprübaren Dingen Falsches erzählt, weil er offensichtlich nicht Bescheid weiß, wieso sollte man ihm dann die übrigen Dinge glauben, die nicht so leicht nachprüfbar sind?
Zur ersten Frage: Ich weiß nicht, welcher Reaktor gemeint ist, aber natürlich fallen in jedem Kernreaktor Abfälle an. Stromerzeugung ohne Abfälle gibt es nirgendwo, auch nicht bei den vielgepriesenen Erneuerbaren. Manche Abfälle entstehen allerdings nicht hier, sondern anderswo, z.B. in China. – Radioaktivität hat übrigens gerade nicht für immer und ewig Bestand. Es ist ja das Wesen der Radioaktivität, daß radioaktive Stoffe zerfallen und nach und nach verschwinden. Also: Wenn die radioaktiven Abfallstoffe aus Kernkraftwerk, Medizin oder Bergbau längst zerfallen und verschwunden sind, ist der Giftmüll z.B. aus der Produktion von Solarzellen immer noch da.
Zur zweiten Frage: Man macht es. Genauer: Man fängt gerade damit an, siehe Strom aus Atommüll: Schneller Reaktor BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrieb. Wäre schön, wenn diese Möglichkeit auch in Deutschland mehr Bekanntheit fände und öffentlich diskutiert würde!
Also ich hatte einen „Atomkraft nein Danke“ Sticker auf der Schultasche und bin neu beim Thema Kernenergie. Bei Lesch häte ich mich wiedergefunden: „Strahlung, gefährlich, Kernspaltung, etc.
Das Beispiel Lesch zeigt mir als Kommunikationsspezialist, dass die Kernenergie-Community nach wie vor enorme Fehler in der Kommunikation macht. Das Konzeot des DFR finde ich bahnbrechend genial und trotzdem kommt es bei der normalen Bevölkerung wenn überhaupt schlecht an. Warum? Da ist schon mal das schlechte wording: Kernreaktor, Kernspaltung, superkritisches Wasser, Plutonium, Isotopen, Transmutation … alles Wörter aus dem Physiklehrbuch die seit den 70ern ganz schlecht besetzt sind. Mit dieser Kommunikation wird das weder in Deutschland noch in Österreich durchzubringen sein. Man wird sich auch fragen müssen wie man sich mit Lesch und Co auseinandersetzt um sie dafür zu gewinnen. Ansätze gibt es genug. Atommüllentsorgung, Atomwaffenentsorgung, CO2 freie Energie, Green Power to Gas, Effizienz, Nachhaltigkeit, Flüssigsalz, Komplementär-Energieversorgung etc.
Wäre schade, wenn sich ein solch hoffnungsträchtiges Konzept wie der DFR sich nicht durchsetzt.