POET Technologies jetzt mit Doppelspitze: Wie das Unternehmen am 2014-11-17 mitteilte, stehen Ajit Manocha und Peter Copetti jetzt gemeinsam als Co-Chairmen dem Board of Directors vor. Manocha macht Marketing im Silicon Valley und ist zugleich auf der Suche nach einem CEO für POET Technologies. Diese Rolle hat Peter Copetti seit Februar kommissarisch inne. Eine weitere Personalie betrifft Sam Peralta: Er tritt als Director zurück.
English abstract: POET Technologies now with double lead: As the company announced on 2014-11-17, Ajit Manocha and Peter Copetti are now leading the board of directors together as co-chairmen. Manocha is making marketing in Silicon Valley and at the same time looking for a CEO for POET Technologies. This role Peter Copetti is fulfilling as interim CEO since February. Another change is regarding Sam Peralta: He is resigning as a director.
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Ajit Manocha überzeugt
Manocha, ehemaliger CEO von GlobalFoundries, dem zweitgrößten Halbleiterhersteller der Welt, ist seit Juli als zweiter Mann beim kleinen kanadischen Unternehmen POET Technologies dabei. Auf der Hauptversammlung im August hatte er sich einerseits begeistert von der POET-Technik gezeigt, andererseits aber auch gemeint, er sehe sich POET erstmal genauer an, um womöglich irgendwelche Schwachstellen zu entdecken.
Wenn er jetzt in der Unternehmensführung neben Peter Copetti aufrückt, dann hat diese Prüfung offenbar keine Schwachstellen identifiziert, jedenfalls keine, die ihn die Brocken hinwerfen und erschrocken die Flucht hätten ergreifen lassen. Ajit Manocha ist von der POET-Technik überzeugt. Jetzt ist er dabei, auch andere zu überzeugen. Sein Wissen und seine Erfahrung in der Welt der Halbleiter, seine Vernetzung in Industrie und Politik bis hinauf zum amerikanischen Präsidenten werden ihm dabei bestimmt nicht schaden.
Wenn Ajit Manocha vom POET-Büro in San José aus im Silicon Valley unterwegs ist, dann zum einen, um mit potentiellen Kunden und Partnern zu reden. Anlaufstellen gibt es in der näheren Umgebung zur Genüge – siehe Karte.
CEO gesucht
Zum anderen ist Manocha aber auch auf der Suche nach einem CEO für sein Unternehmen. Das Board of Directors will den neuen Chief Executing Officer möglichst schon Anfang 2015 berufen. Das ist nicht mehr lange hin, auch wenn man den Begriff »Anfang« etwas dehnt. Vermutlich ist Manocha bereits mit Kandidaten im Gespräch, vielleicht ist eine Auswahl oder Vorauswahl bereits erfolgt.
Interessant finde ich den finanziellen Aspekt dieser Personalie, den die Unternehmensmitteilung allerdings nicht berührt. Solch ein CEO ist ja nicht gerade billig. Nicht jeder wird sich wie Manocha mit einer schlappen halben Million Dollar im Jahr zufriedengeben. Falls der neue CEO neben den unausweichlichen Aktienoptionen ein Jahresgehalt von mehrere Millionen haben will, und falls, wie ebenfalls geplant, später in 2015 weitere Managementstellen besetzt werden, dann würde das die kürzlich erläuterten finanziellen Aussichten für 2015 erheblich belasten oder über den Haufen werfen. Es sei denn, ja, es sei denn, es kämen erhebliche Mittel in Form der angestrebten ersten Umsätze herein. In meinen Augen ist die geplante CEO-Berufung ein starkes Signal: Das Unternehmen ist davon überzeugt, daß diese Einkünften kommen!
Noch-Chef Peter Copetti findet es jedenfalls an der Zeit, das Managementteam durch einen dauerhaften CEO zu stärken. Nach der Umstrukturierung des Unternehmens vom Solarhersteller zum Halbleiterentwickler ist Copetti sowohl mit der finanziellen Situation wie mit dem Entwicklungsstand der POET-Technik sehr zufrieden: »Wir können unsere Technik demnächst in kleineren Strukturgrößen demonstrieren, etwa in 100 und 40 Nanometer.«
Copetti sieht sich selbst offenbar nicht als CEO auf Dauer. Er war zwar von vornherein »nur« kommissarischer CEO, könnte aber zweifellos mit gewissem Recht den Posten für sich beanspruchen. Das tut er nicht. Copetti ist kein Blender, keiner, der Ruhm, Ehre und Anerkennung sucht. Er hat es nicht nötig, im Rampenlicht zu stehen. Er weiß, was er kann, und er weiß, wo seine Grenzen sind. Er stellt das Unternehmen und die Umsetzung der Strategie an die oberste Stelle und über seine eigene Person. Er will Leute in seinem Team, die in ihren Aufgaben besser sind als er selbst und die das Unternehmen voranbringen. Deshalb hat er Ajit Manocha ins Boot geholt, deshalb läßt er ihn jetzt zu sich aufrücken und deshalb wird er im nächsten Jahr hinter den kommenden CEO zurücktreten. Ich finde diese Haltung vorbildlich und bewundernswert. Sie erzeugt Respekt und Vertrauen.
Entsprechend ihrer Gaben haben Copetti und Manocha ihre Aufgaben untereinander aufgeteilt. Während Copetti sich auf Gesamtleitung und Finanzen konzentriert, kümmert sich Manocha um die strategische Ausrichtung von POET Technologies, um Kontakte und Beziehungen nach außen, um Partnerschaften mit anderen Unternehmen.
Wie Copetti hat auch Manocha keine Ambitionen, den Chefposten zu übernehmen. Ich denke, er engagiert sich jetzt für eine begrenzte Zeit für POET Technologies, sorgt für den Durchbruch dieser revolutionären Technik und wird dann auf dem Höhepunkt seiner Karriere abtreten und seinen Ruhestand zu genießen.
Sam Peralta geht
Wie POET Technologies mitteilt, ist Dr. Samuel Peralta aus dem Board of Directors aufgrund anderweitiger Verpflichtungen zurückgetreten. Die Gründe für den Rücktritt und Peraltas »anderweitige Verpflichtungen« mochte das Unternehmen auch auf Nachfrage nicht kommentieren. Es ist auch nicht bekannt, ob diese Verpflichtungen innerhalb oder außerhalb von POET Technologies liegen.
Jedenfalls ist Peralta mit dem Unternehmen sehr zufrieden. POET Technologies sei einer der Favoriten im Wettlauf der Halbleiterindustrie, das Mooresche Gesetz durch neue Herstellungsansätze weiter fortzuschreiben. Peralta: »Ich bin stolz darauf, als Teil dieses Teams POET operativ, finanziell und technisch an den Punkt gebracht zu haben, an dem das Unternehmen heute steht. Ich habe keinen Zweifel daran, daß POET dank unserer Strategie auf Dauer erfolgreich sein wird – an der Spitze der nächsten Revolution in der Halbleiterindustrie.«
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